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Offener Brief an die AMIGAplus-Leser (08.05.2002)

(mit kleinem Dankeschön zur Wiedergutmachung am Ende des Briefes)

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,

verständlicherweise und zurecht ist es in jüngster Zeit zu einer großen Portion Unmut über die eklatante Verspätung der AMIGAplus gekommen!

Was können wir sagen, außer, dass dies der Verlagsleitung und allen Mitarbeitern von Herzen leid tut und wir uns dafür an dieser Stelle herzlich entschuldigen!
Diese Verspätungen sind in keiner Weise von der pünktlich arbeitenden Redaktion verschuldet worden, die, ganz im Gegenteil, selbst darunter leiden muss, ihre viele Wochen zuvor abgelieferte Arbeit lange Zeit nicht in Händen halten zu dürfen. Aber auch im Sinne des Verlags kann eine solche Verspätung nicht sein: Der Alltag wird durch Dutzende von Anrufen und Nachfragen täglich unterbrochen und wirtschaftlich relevante Rechnungsstellungen können aufgrund der Nichtauslieferung der Hefte auch nicht erfolgen.

Mit folgenden ehrlichen Worten gewähren wir einen offenen Einblick in das Procedere zur Produktion der AMIGAplus.
Ich hoffe, damit mehr Verständnis für die Situation zu erhalten, in der wir uns befanden und zum Teil auch befinden.
Parallel hierzu sei an dieser Stelle aber versichert, dass ich als Verlagsleiter innerhalb der letzten zwei Wochen alles Erdenkliche in die Wege leitete, um die Pünktlichkeit der AMIGAplus binnen der kommenden 6 Wochen wieder sichergestellt zu wissen. In wieweit auch Sie positiv mitwirken können, erfahren Sie im abschließenden Absatz dieses Schreibens.

Sicher, AMIGAplus hat heute keine Druckauflage mehr, die mit der von vor einigen Jahren vergleichbar wäre. Aber dennoch reicht sie aus, um ein hochwertig recherchiertes und aufwendig produziertes Magazin monatlich an einige Tausend AMIGA-Anwender zu versenden.
Gegenteilig sieht es auf Seiten einer Druckerei aus: Während die Auflage der AMIGAplus letztlich stagniert, so schreitet der technologische Fortschritt bei Druckereien voran, Auftragsvolumen wachsen, aber Gewinnspannen sinken. So ist auch unsere Druckerei in Darmstadt mittlerweile im Zweischichten-Betrieb am Arbeiten, um die Auftragslage bewältigen zu können. Kleinere Publikationen drohen demnach, uninteressant zu werden.

Aus alter Verbundenheit zum Verlag, da dieser mit der st-computer ein Magazin herausgibt, das in den 80ger Jahren Grundstock für das Bestehen der Druckerei wurde, werden heute AMIGAplus und st-computer zu einem so attraktiven Preis produziert, dass wir Ihnen diese Druckqualität liefern können.
Was sich dennoch jüngst ergeben hat, ist, dass im Zuge der wirtschaftlich-rezessiven Entwicklung so viele Druckereien schließen mussten, dass unser Drucker seit März/April/Mai so volle Auftragsbücher hat, wie wohl nie zuvor und all diese Aufträge wahrnimmt, um das eigene Bestehen zu sichern.

Damit einhergehend haben sich die Abläufe im Hause selbst verändert - die Produktion einer AMIGAplus oder st-computer muss nun wesentlich straffer von statten gehen als in der Vergangenheit. Konsequente Maßnahmen wie "mit der Produktion beginnen wir erst dann, wenn jeglicher Millimeter, der zu drucken ist, vorliegt. Zuvor können wir keinen Finger rühren, um keine unnötige Zeit zu verschwenden." kannten wir vom Verlag bis vor kurzem nicht. Da war ein Hand-in-Hand-Arbeiten noch denkbar.

Das Unglückliche ist, dass aufgrund der drastischen Überlastung des Firmenleiters, zu dem insbesondere das gute Verhältnis seitens des Verlags besteht, Mitarbeiter aus dem Unternehmen uns diesen neuen Kurs nicht mitteilten, für den wir grundsätzliches Verständnis haben, und die Druckunterlagen AMIGAplus und st-computer partout nicht in die Hände nahmen, bis beispielsweise. eine einzige noch fehlende Seite (Werbung oder Titel oder was auch immer) nachgeliefert wurde. Hierdurch entstand eine dramatische Verzögerung, die letztlich wir alle zu spüren bekommen haben.

Nach einem langen und ausführlichen Gespräch mit der Firmenleitung unserer Druckerei haben wir nun klare Fronten geschaffen und für einen besseren Kommunikationsweg gesorgt. Demnach hat sich unser Druckpartner positiv zur AMIGAplus und st-computer geäußert: "Wir haben uns entschlossen, diese Objekte weiterhin zu drucken - auch zu den günstigen Konditionen. Und wir wissen, dass diese Zusage auch eine verlässliche Zusammenarbeit für die Zukunft bedingt. Sofern unsere Vorstellungen in Sachen Datenabgabe seitens des Verlags eingehalten werden können, sind beide Objekte für uns noch wirtschaftlich rentabel, so dass wir auf diesem Wege zu einem Konsens finden werden!".

Gesagt, getan:
Die AMIGAplus ist - wenn auch mit viel Verzögerung - auf dem Wege zu Ihnen!

Bei der Post hat es nicht nur mit dieser, sondern auch mit der Schwesterzeitschrift Mac Life, wiederholte Verzögerungen in der Zustellung gegeben: 5 Tage sind beide Objekte unterwegs und noch nicht verlässlich beim Kunden.
Auch hier führte ich just ein Gespräch mit dem Qualitätsmanagement, das zwar entfernt von Kiel sitzend sein Bedauern bekundete, aber auch konstruktive Vorschläge machte, um uns behilflich zu sein:

Künftig wird die Einlieferung jedes Verlagsobjektes telefonisch angekündigt, so dass eine Kontrollperson vor Ort in der Post-Distributionszentrale Kiel-Wellsee den Versand begleiten wird. Dies geschah schon einmal vor gut einem Jahr mit der Mac Life. Und siehe da: Diese kam binnen 24 fast überall in Deutschland an.
Und nachdem wir vom Verlag unseren Unmut heute wiederholt und mit Bezug auf alle Publikationen bekundeten, wurde uns der Vorschlag unterbreitet, die Einlieferungen aller drei Objekte nun bis auf weiteres derart zu begleiten.

Die kommende Ausgabe 05/2002 wird sicherlich noch mit einer Latenz von circa 7 Tagen ausgeliefert, da hier noch kein klares Terminverhältnis bestand - doch dies ist schon eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Ausgabe 04/2002. Und spätestens mit der Sommerpause haben wir die feste Absicht, und aufgrund der vielen schlechten Erfahrungen auch das nötige Basiswissen, um eine pünktliche Auslieferung der AMIGAplus erreichen zu können.

Denn eines sei an dieser Stelle erwähnt:
Nicht nur Nico Barbat, Chefredakteur der AMIGAplus, sondern auch unser neues Grafik-Team unter der Leitung von Alexander Scholz, der seit April 2002 Mitglied des falkemedia-Network ist, arbeiten an einer beeindruckenden Optimierung der AMIGAplus. Das grüne Licht gab es von Seiten der Verlagsleitung, denn: Wenn Sie uns weiterhin so treu bleiben, können wir noch locker bis ins Jahr 2004 hinein produzieren.

Und nun kommen Sie:
Aber doch, es gibt noch einen Gefahrenpunkt, der uns einen Strich durch die Rechnung machen, künftige Termine gefährden oder das langfristig gesicherte Erscheinen der AMIGAplus in der gewohnten Qualität verhindern könnte:

Die Zahlungsmoral einiger Abonnentinnen und Abonnenten.

Heute erzielen wir bei weitem nicht mehr annähernd die Anzeigenpreise wie noch vor ein bis zwei Jahren. Demnach müssen sämtliche Kosten (Recherche, Druck, Verpackung, Versand) fast ausschließlich vom Heftverkauf getragen werden. Der Leidtragende ist der Verlag, der das Magazin aus Enthusiasmus weiterhin stützt, da relevante Anzeigenerlöse quasi kaum noch erzielt werden können. Doch leider ist festzustellen, dass derzeit circa

19.000 EURO

der Ihnen gestellten AMIGAplus-Abonnement-Rechnungen trotz bereits gelieferter Leistung seitens des Verlags seit über 50 Tagen nicht beglichen wurden!
Das ist ein verdammt dicker Brocken, der für ein Objekt wie die AMIGAplus kaum zu tragen ist. Derzeit können wir dies durch Schwesterobjekte tragen, doch bitten wir Sie, aktiv etwas zum langfristigen Bestehen der AMIGAplus beizutragen:

Zahlen Sie Ihre Rechnungen künftig bitte pünktlich, damit das Objekt AMIGAplus hausintern kein defizitäres Medium ist, sondern seine Rolle als integralen Bestandteil der Verlagspalette rechtfertigen kann. Nur, wenn auch dies von Ihrer Seite gewährleistet ist, können wir von unserer Seite versprechen, die notwendige Grundlage für ein permanent pünktliches Publizieren ab der Doppelausgabe dieses Jahres auch garantieren zu können.

In der Hoffnung, mit diesen ehrlichen Worten, die Ihnen mehr Einblick in das Publikations-Procedere gewähren, als andere Verlage es je getan hätte, auf Ihr Verständnis zählen zu können, verbleibe ich mit den besten Wünschen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Verlag und Abonnent

Ihr A. Goukassian - Verlagsleiter

P.S.: Die Redaktion hat sich die Mühe gemacht, die seit geraumer Zeit vergriffene Ausgabe 05/2001 der AMIGAplus als kostenloses PDF-Heft zum Download bereit zu stellen. Sie erhalten das virtuelle Heft unter http://www.falkemedia.de/amigaplus-2001-05.pdf oder http://www.amigaplus.de/amigaplus-2001-05.pdf (8,15 MB).

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